Stadthagen / Chorkonzert
Präzision, Balance und Leuchtkraft
Eine beachtliche Leistung hat das Ensemble „Cappella vocale Nienburg“ abgeliefert. Der norddeutsche Kammerchor füllte die St.-Martini-Kirche Stadthagen mit Klängen von Johann Christoph Friedrich Bach, Robert Lucas Pearsall und Johannes Brahms. Die Krönung war das Requiem von Gabriel Fauré.
Das Ensemble „Cappella vocale Nienburg“ überzeugt mit eindringlichen Interpretationen.
Stadthagen (han). Zum Auftakt glänzte der gemischte Chor mit Bachs Motette „Ich lieg und schlafe ganz mit Frieden“. Ruhig und doch spannungsvoll durchleuchteten die Akteure das fein gewobene Stimmengeflecht. Von Ausdruckskraft und makelloser Intonation war die Darbietung geprägt. Ähnliches galt für die straffen Bögen und die flächigen, schwebenden Harmonien von Pearsalls „Lay a garland on her hearse“.
In den Händen guter Musiker entfalten Pausen eine ungeheure Spannung und Erwartungshaltung. Auch hier ließen die Sänger unter der Leitung von Hans-Jürgen May keine Wünsche offen. Brahms Motette „Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen?“ gab den Künstlern Gelegenheit, ihr Können im Bereich der Dynamik zu zeigen. Feinste dynamische Binnendifferenzierung gepaart mit guter Textverständlichkeit ergaben eine makellose Interpretation.
Mit Präzision, Balance und Leuchtkraft meisterten die Sänger Faurés „Cantique de Jean Racine“ sowie dessen Requiem.
Ein schönes und ergreifendes Konzert
"Cappella Vocale Nienburg" brillieren mit Gabriel Faurés Requiem / Klänge von Bach und Co. zu hören
STADTHAGEN (jl). Ganz im Zeichen der Chormusik hat ein Konzert der "Cappella Vocale Nienburg" gestanden. Kantor Christian Richter wünschte sich und vor allem den gespannten Zuhörern ein "schönes und ergreifendes Konzert". Und bekam es auch. Der gemischte Chor erfüllte die Stadthäger St. Martini-Kirche mit einer eindrucksvollen Bearbeitung des Requiems von Gabriel Fauré.
Unter Dirigent Hans-Jürgen May überzeugten die Sänger auch mit Klängen von Johann Christoph Friedrich Bach, Robert Lucas Pearsall und Johannes Brahms. Zum Auftakt zogen die 22 Cappellas mit dem mittelalterlichen Lobgesang "Alta trinita beata" in die Kirche ein. Sanft und dennoch mit einem Hauch Spannung folgte Bachs Motette "Ich lieg und schlafe ganz mit Frieden".
Ebenso glänzend kam der Auftritt der neun Männer und 13 Frauen zur populären Madrigalkomposition "Lay a garland on her hearse” von Pearsall daher. Im Anschluss: eine Pause, die es wirklich in sich hatte. Unheimliche Spannung lag in der Luft, jedes noch so kleine Räuspern und Husten durchdrang die Sphäre. Das Publikum zeigte sich mehr als gespannt auf die folgenden Darbietungen.
Mit Brahms Motette "Warum ist das Licht gegeben dem Mühseligen?" erlebte es dann einen dynamischen Chor, der zur Höchstleitung auflief. Nach
Faurés "Cantique de Jean Racine" erreichte "Capella Vocale" mit dessen Requiem den krönenden Part eines außergewöhnlichen Konzert.
24.11.2010